DER HENK BURLI
Von unserem „Lemmy“ war schon die Rede und von seinen legendären Maskenballauftritten auch. An seinen Kostümen und Auftritten arbeitete er oft monatelang. Andere wussten noch nicht einmal das Motto des nächsten Maskenballs. Ganz wichtig war ihm auch eine umfangreiche Dokumentation seines Auftritts und der Veranstaltung insgesamt. Fotoapparate waren zu dieser Zeit noch nicht sehr verbreitet. Er ersuchte Bekannte, Fotos von ihm zu „schießen“. Ein anderes Stockerauer Original, „Burli“ Henk, seines Zeichens Inhaber des bekannten Fotoateliers in der Stockerauer Landstraße, Vater des heutigen „Henk Burlis“, war natürlich. auch immer dort, wo etwas los ist, um im Anschluss seine Bilder davon zu verkaufen. Natürlich lag Lemmy ihm in den Ohren, ihn ja oft genug ins Bild zu bringen. Am Sonntag Nachmittag waren traditionell die Ballmitarbeiter gerade dabei, die Spuren der letzten Ballnacht zu beseitigen. Da ist „Burli“ immer mit seiner Reportage erschienen und Lemmy war immer der erste, der „seine“ Bilder erstand, um sie stolz allen zu zeigen. Doch nach einem Ball, er hatte irgendwas mit Römern zu tun, ist „Burli“ nicht erschienen. Montag und auch Dienstag gab´s kein Lebenszeichen des Fotografen. Auch im Schaukasten am „Scharfen Eck“, wo die Bilder sonst ausgestellt worden sind, war nichts zu sehen. Lemmy verfiel zusehends, keine Fotos von ihm – eine Welt brach zusammen. Am nächsten Tag gleich in der Früh, er war sicher der erste Kunde, getrieben von der Gewissheit, Film und Fotos sind nicht aufzufinden oder sonst irgendwas ist schief gelaufen.