VORGÄNGERORGANISATION: DER CHRISTLICH-DEUTSCHE TURNVEREIN
“Mit Gott für Volk und Vaterland!”
Rückseite der Fahne des CDT Stockerau
Reihe vorne: Leopoldine Viklicky, Steffi Sommer (Mischinger), DI Aschenbrenner Stehend: Hedi Ihm (links außen), Berta Ihm (rechts außen)
Der christlich-deutsche Turnverein – die Vorgängerorganisation der Union – war lange wegen seiner Nähe zum autoritären Ständestaat, ein Tabu. Die politische Gesinnung und die Zugehörigkeit zum entsprechenden Sportverein gingen in der Zwischenkriegszeit konform. Diese Zeiten sind längst überwunden. Doch der historische Rückblick in die Vergangenheit ist gerade aus Stockerauer Sicht interessant.
Am 28. April 1910 wurde der christlich-deutsche Turnverein Stockerau durch „aufrechte Männer“ (Prof. Adalbert Slama, Prof.Dr. Alois Hinner, Prof. Alois Gerhart, Prof. Leopold Powalatz, Josef Sommer und Anton Hörl) gegründet.
Das Verdienst der christlich-deutschen Turnerschaft allgemein war das Hineintragen des Gedanken der Leibesübungen in den katholischen Volksteil der österreichischen Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung der Frauen und der Jugend, stark beeinflusst vom Denken Dr. Karl Gaulhofers (1885-1941) und Prof. Adalbert Slamas (1884-1965). So hatte auch der CD-Turnverein Stockerau Frauen- und Mädchenriegen. (Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Turnen von Männern für Männer konzipiert worden).
Der „Reichsverband der Christlich-deutschen Turnerschaft für das Gebiet Deutsch-Österreich“ hielt fest, dass nur Mitglied des CD-Turnvereins werden kann, der sich offen zum deutschen Volkstum und zur christlichen Weltanschauung offen bekennt. (§ 3) [2]In den Jahren 1910 – 1938 betrug der durchschnittliche Mitgliederstand des Christlich-deutschen Turnvereins Stockerau über 500 Mitglieder, (Stockerau zählte damals 10.000 Einwohner). Er war somit neben Wr. Neustadt und St. Pölten der bedeutendste und größte CD-Turnverein in Niederösterreich.