W: Wunschplatz
A: Achtsamkeit
L: Leben
D: Duft
Und „Wald“ bedeutet noch ganz viel mehr 😊.
Tagtäglich marschierten mehr als fünfzig Beinchen über verschiedenste Routen durch die Stockerauer Au bis zur Waldschule. „Das ist voll anstrengend“, „ich kann nicht mehr“, „kann wer meinen Rucksack tragen?“, „morgen bleib ich zuhause“… waren einige der Sätze, die während unseres Rückmarschs am Montag aus den Mündern der Kinder zu hören waren.
Tja, was sollen wir sagen: Am nächsten Tag war unsere Gruppe wieder komplett und voll motiviert. Jeden Tag fiel uns der Weg zur und von der Waldschule leichter und bepackt mit lustigen Geschichten und Liedern, Käferentdeckungen, Heuschreckenverfolgungen, Babyvogelrettungen usw. ist die Zeit wie im Flug vergangen.
Im Wald gabs immer viel zu tun. Bauen, klettern, balancieren, fühlen, riechen, hören, sammeln, matschen, plantschen – alles in der Reihenfolge und niemals wurde uns langweilig.
Aus dem einen oder anderen Kind wurde im Laufe der Woche ein kleiner Detektiv, ein Sammler, ein Insektenspezialist, ein Tischlermeister, ein Klettermaxe, ein Beschützer (männlich wie weiblich), ein „Griachal-Schnabolierer“ … und es haben sich so viele neue Freundschaften entwickelt.
Highlights und Überraschungen gaben sich die Klinke in die Hand und oft waren es die spontanen Aktivitäten, die den Tag so unvergesslich gemacht haben.
Die Waldwoche war viel zu kurz und wir sind der Meinung, sie sollte im nächsten Sommer unbedingt fortgesetzt werden 😊
Montag
Wir marschierten freudig zur Waldschule und begannen den Tag mit einigen Kennenlernspielen. Ganz beliebt waren hier unter anderem „Ameisenbär“ und „Wer mag Schokolade“.
Bevor unsere knurrenden Mägen danach mit frischen Broten und Äpfel gefüllt wurden, wählten wir den „Bürgermeister“ im gleichnamigen Spiel.
Gemeinsam legten wir nach der Jause die Gruppenregeln fest, die dann von Lilly-Ann zu Papier gebracht wurden und alle Kinder haben darauf unterschrieben.
Während Iris das Mittagessen kochte, durften die Kinder frei auf dem Waldschulgelände spielen.
Das Mittagessen (Spaghetti mit Bolognese und Spaghetti mit Gemüsesauce) nahmen wir auf unseren Picknickdecken ein und es schmeckte köstlich.
Weiter gings mit dem Achtsamkeitsspiel „Finde deinen Gegenstand wieder“.
Ein zweites und drittes Achtsamkeitsspiel folgte: „Was war „dein“ Baum?“ und „Fotoapparat“
Bevor wir uns auf den Rückweg machten, durften sich die Kinder noch mit einem Krapfen stärken.
Dienstag
Unseren heutigen Anreiseweg zur Waldschule versüßten wir uns damit, möglichst coole Stöcke (Wanderstäbe) zu sammeln.
Wie ein Detektiv Spuren suchen und Fährten deuten, stand am Vormittag auf dem Programm. Hier war absolute Teamarbeit und Kreativität gefragt. Gleichzeitig wurden unsere Sinne für ein genaues Hinschauen geschult. Während ein Teil der Gruppe drauf und dran war für die anderen eine möglichst schwere Fährte zu legen, waren die anderen damit beschäftigt, ihre gesammelten Stöcke zu verschönern.
Vor dem Mittagessen gönnten wir uns noch eine „Pizzamassage“.
Am Nachmittag tauschten die Gruppen, sodass jeder seinen Stock gestalten konnte, aber auch eine Fährte legen durfte.
Am Ende des Tages konnten die Kinder kaum glauben, wie viele Kilometer sie heute tatsächlich gewandert sind 😊
Mittwoch
Um die Natur ausschnittsweise bzw. punktuell beobachten zu können, bastelten wir uns Ferngläser und machten uns damit auf die Suche nach bestimmten Materialien. Unserer Kreativität wurde beim Einkaufen im Wald freien Lauf gelassen.
Dieser Tag sollte etwas Besonderes werden. Zoe und Lilly-Ann brachten ihre Geigen mit zur Waldschule.
Mit viel Gefühl und Leidenschaft fiedelten sie nach dem Mittagessen abwechselnd sanfte Töne, während die Kinder – auf ihren Picknickdecken liegend – meditierten und einer Traumreisegeschichte lauschten.
Vollkommen tiefenentspannt folgte ein recht „explosiver“ Programmpunkt:
Wasserbombenschlacht!
Wie es sich für Waldschulen-Bewohner gehört, haben wir nach getaner Arbeit alle Überreste der Gummibomben entsorgt.
Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, mit welch freudigen Emotionen die Kinder den Rückweg angetreten haben.
Donnerstag
Der Tag begann beim Blabololheim mit einem spannenden Arbeitsauftrag.
Jedes Kind erhielt von Gabi einen Waldbingo-Zettel, auf dem die verschiedensten Bilder abgedruckt waren (zB. Äste, Steine, Tannenzapfen, Wolke, Regenwurm). Die Aufgabe bestand darin, während unserem Spazierganz zur Waldschule, so viele Dinge, wie möglich davon zu entdecken.
Auch an unserem heutigen Tag erlebten wir ein absolutes Highlight.
Wir überraschten die Kinder mit einem Kurztrip zur Schotterinsel. Das frische Nass sorgte neben jeder Menge Spaß auch für die passende Abkühlung an diesem traumhaft schönen Tag. Der Schlamm hatte sogar heilende Wirkung für so manche „wespenstichgeplagte“ Fußsohle 😊
Unser Aufenthalt am Wasser-Spielplatz wurde lediglich für das bevorstehende Mittagessen unterbrochen und die Frage: „Wollt ihr nachmittags nochmals zur Schotterinsel spazieren?“ hätten wir uns verkneifen können.
Ein kleines Geheimnis verraten wir noch:
Eigentlich hatten wir für diesen Tag ganz etwas anderes geplant – es lebe die Spontanität!
Freitag
Alles geht einmal zu Ende und so auch unsere allererste Waldwoche in der Au.
Unser letzter Tag war – um es kurz zu sagen – erfrischend!
Zuvor hatte Zoe die Idee, gemeinsam einen Barfuß Parcours zu gestalten. Schnell waren die möglichen Materialien gesucht, gefunden und gesammelt. Erst allein, dann mithilfe eines anderen Kindes an der Hand sogar mit geschlossenen Augen, durften unsere Fußsohlen Gras, Steine, Heu, Reisig, Kies und Hölzer spüren. Was sich für das eine Kind sehr angenehm anfühlte, erschien für das andere kaum auszuhalten und umgekehrt.
Nach dem köstlichen Mittagessen (Kaiserschmarrn) bastelten wir uns aus Korken, Stäbchen, Stoffresten und Schnüren kleine Boote, die wir anschließend voller Eifer in der Wehr treiben haben lassen. Die Kinder strahlten mit der Sonne um die Wette, hatte doch niemand glauben können, dass Korken so elegant auf dem Wasser gleiten.
So unterschiedlich sich unsere Fußsohlen während dem Barfußparcours anfühlten, so mannigfaltig waren auch unsere Camp-Kinder.
Wichtig ist, was die Kinder von dieser Woche mitnehmen und diesbezüglich können wir stolz berichten, dass sich während der Woche bei dem einen oder anderen Kind die Sinne (weiter)entwickelt, verändert und geschärft haben.
Alles Gute und genießt die Ferien!
Euer Waldwochen-Team
Gabi, Iris, Claudia, Zoe und Lilly-Ann