Hindernisse sind da um überwunden zu werden! Unter diesem Motto stellen die Teens unter Anleitung von Gleb Morozow ihre Geschicklichkeit beim Parkour unter Beweis
Parkour ist eine in Frankreich begründete Sportart, bei welcher der Teilnehmer – der Traceur (französisch: „der den Weg ebnet“ oder „der eine Spur legt“) – unter Überwindung sämtlicher Hindernisse den schnellsten und effizientesten Weg von A zum selbstgewählten Ziel B nimmt.
Doch bevor die gemeinsam aufgebauten Trainingsstationen bezwungen werden konnten, musste erst der Kreislauf in Schwung gebracht werden. Danach wurden die Gelenke aufgewärmt, um optimale Beweglichkeit herzustellen. Parkour-Trainer Gleb Morozow (der bei der SPORTUNION Stockerau "Funpark" und "Turnen Plus" betreut) zeigte einige Partnerübungen zur Ganzkörperkräftigung, bei denen auch gleich die Körperspannung trainiert wurde. Als Leistungsturner und Sportstudent weiß er, wie wichtig Aufwärmen beim Sport ist: „Dabei wird nicht nur das Verletzungsrisiko deutlich minimiert, auch kann nur ein aufgewärmter und gut durchbluteter Muskel die optimale Leistung bringen.“
Um Leistung ging es bei diesem Schnupper-Workshop natürlich nicht, trotzdem wurde bei den Jugendlichen rasch der Ehrgeiz geweckt. Doch bevor sie sich an die ersten „Obstacles“ (Hindernisse) wagen durften, musste zuerst die richtige Landung trainiert werden. Besonders bei Sprüngen aus großer Höhe muss die Energie in den Boden abgeleitet werden, am Besten indem man an die Landung gleich eine Judorolle anschließt. Dieses Abrollen über die Schulter wurde auch gleich intensiv in beide Richtungen geübt.
Dann ging es endlich in die Höhe und die dritte Dimension wurde mit einem „Jump“ auf die Sprossenwand erschlossen. Weil ein Sprung aber nicht genug ist, wurde als nächstes ein außergewöhnliches Turngerät eingebaut: die Wand. Diese sollte als eine Art vertikales Sprungbrett genutzt werden, an der man sich mit einem Schritt hoch drücken kann. Von der Wand auf die Sprossenwand, hier ein seitlicher Sprung und dann Landung mit anschließender Rolle, so sah die erste Übung in ihrer endgültigen Form aus. Durch den methodischen Aufbau – vom einfachen zum schwierigen – und die Kombination von bereits geübten Einzelteilen war es auch AnfängerInnen möglich, das erste Hindernis problemlos zu bewältigen.
Das nächste Obstacle war ein Kasten, den es mit verschiedenen Techniken zu überwinden galt. Zuerst wurde eine einfache Methode geübt, die dann durch kleine Änderungen im Bewegungsablauf immer anspruchsvoller wurde. Da der geübte Traceur oft im Freien unterwegs ist, muss er ein großes Bewegungsrepertoire beherrschen, um sich den Gegebenheiten optimal anpassen zu können. Auch beim Training in der Halle wurden die Methoden, im Hinblick auf mögliche spätere Outdoor-Erlebnisse, immer aus beiden Richtungen geübt.
Ziel bei der letzten Station, einem Mattenplateau, war es, das bereits gelernte anzuwenden und nebenbei auch gleich einige Ängste zu überwinden. Zuerst erfolgte ein Sprung vom Kasten an die Sprossenwand und seitliches Klettern, um zum Plateau zu gelangen. Dieses galt es dann zu überqueren und anschließend einen Sprung in die Tiefe auf einen Weichboden zu wagen, natürlich mit der obligatorischen anschließenden Rolle.
Spätestens hier zeigte sich, dass es beim Parkour nicht nur darum geht, ein paar coole Tricks zu beherrschen. Viel wichtiger ist es, seinen Körper und die eigenen Stärken besser kennen zu lernen und so Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu gewinnen. Auch Bewegungsabläufe, die zuerst extrem schwierig wirkten, und die zu bewältigen sich einige TeilnehmerInnen zuerst gar nicht zutrauten, wurden im Endeffekt von allen gemeistert. All diese kleinen (und größeren) Erfolgserlebnisse stärken natürlich das Selbstvertrauen und die Freude an Bewegung.
Ein herzliches Dankeschön an Gleb für diesen aufregenden Nachmittag und wie immer auch an unseren Sponsor, die Raiffeisenbank Stockerau, und unseren Medienpartner NÖN!
Für alle, die mehr über Parkour erfahren wollen, hier der Link zum Verein, bei dem Gleb trainiert: www.apeconnection.com
Fotos gibts wie immer auf der Homepage des Alpenvereins!