Sensationell: X-Volley-Nachwuchsspielerin löst EM-Ticket

U-15-Spielerin der Spielgemeinschaft Sportunion Krems/Stockerau fährt mit den Juniorinnen zur EM nach Tallinn (Estland)

VOLLEYBALL – NACHWUCHS:
X-Volley-Talent Kerstin Riegler zeigte beim Trainingslager des Jugendnationalteams im Februar und zuletzt beim Bundesjugendbewerb in Feldkirch, wo sie mit dem NÖ-Kader den Titel holte, so hervorragende Leistungen, dass sie in den Juniorinnen-Kader für die Europameisterschaft einberufen wurde, die von 29. März bis 3. April in Tallinn (Estland) stattfindet. Dort wird das von Headcoach Dr. Eva Brodyova (zweiter X-Volley-Beitrag zur EM) betreute österreichische Team unter anderem mit Volleyballnationen wie Tschechien, Russland, Serbien&Montenegro, Titelverteidiger Kroatien, Deutschland und Italien seine Kräfte messen.

Steckbrief:

+) Geburtsdatum: 20.3.1990
+) Wohnort: Mautern
+) Schülerin der Sozialfachschule Langenlois
+) Berufswunsch: Säuglingskrankenschwester
+) Position: Außenangriff
+) Verein: X-Volley (Spielgemeinschaft Sportunion Krems/Stockerau)
+) Größe: 176 cm
+) Gewicht: 54 kg

Seit wann spielst du Volleyball und wie sieht dein sportlicher Werdegang aus?
Ich habe mit acht oder neun Jahren bei Christine Ertl in der Minivolleyballgruppe unseres Vereins begonnen, weil mir diese Sportart so gut gefallen hat. Danach trainierte ich unter anderem bei Christine Mayer. In dieser Saison spiele ich in der U15-,U17-,U19- und Landesligamannschaft der X-Volleys und werde im Leistungszentrum von Thomas Mayer, Tanja Vestenicka und Eva Brodyova betreut. Seit dem Bundesschülerbewerb im Vorjahr bin ich im Jugendnationalteam, und heuer erhielt ich auch noch die Einberufung ins Juniorinnennationalteam.

Hast du mit der Einberufung gerechnet?
Nein, überhaupt nicht. Ich war schon total überrascht, als ich zur EM-Vorbereitung in den erweiterten Kader einberufen wurde. Am Karfreitag wurde dann beim Trainingslager offiziell der EM-Kader bekannt gegeben, und ich konnte es kaum glauben, als ich meinen Namen hörte. Schließlich bin ich ja um zwei Jahre jünger als die anderen.

Wie hoch ist deine Trainingsintensität? Schaffst du das neben der Schule oder gibt es Probleme?
Ich trainiere während der Woche im X-Volley-Leistungszentrum und komme dabei auf neun Stunden. Dazu kommen noch die Meisterschaftsspiele mit den verschiedenen Mannschaften, manchmal vier an einem Wochenende. Hin und wieder wird es schon sehr stressig neben der Schule, aber meistens gibt es keine Probleme. Ich muss mir meine Zeit halt gut einteilen. Wenn es wirklich einmal eng wird, sind meine Trainer auch sehr verständnisvoll.

Was ist dein bisher größter Erfolg?
Mein erster großer Erfolg war die Einberufung ins Jugendnationalteam im Vorjahr und der Sieg beim Internationalen Sparkassencup im Februar. Aber dass ich jetzt mit den Juniorinnen zur Europameisterschaft fahren kann, ist einfach Wahnsinn.

Wer ist dein sportliches Vorbild?
Anni Borchard, die Außenangreiferin unserer X-Volley-Bundesligamannschaft. Sie ist eine tolle Annahme- und Verteidigungsspielerin und kann mit ihren gewaltigen Angriffen immer wieder sensationelle Punkte machen. Außerdem ist sie schon Beach-Nationalteamspielerin, obwohl sie erst zwanzig Jahre alt ist.

Was sind deine sportlichen Ziele?
Jetzt bei der Europameisterschaft möchte ich natürlich, dass wir möglichst weit kommen. Vielleicht gelingt uns sogar die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Macao. Das wäre überhaupt das Größte! Für mich selbst wünsche ich mir, dass ich möglichst lange verletzungsfrei und auf hohem Niveau spielen kann. Welche Möglichkeiten sich ergeben, wird man erst sehen.

Wie sah deine Vorbereitung auf den EM-Einsatz aus?
Nach einer mehrwöchigen intensiven Vorbereitung mit vielen zusätzlichen Kadertrainings und Trainingsspielen war ich von 19. – 22. März mit dem Niederösterreich-Kader beim Bundesjugendbewerb in Feldkirch, wo wir uns den Titel holen konnten. Am 23. März ging es dann ab zur EM-Vorbereitung nach Güssing, von wo wir dann am Ostersonntag nach Tallin fliegen werden. Am Montag und Dienstag stehen noch Testspiele gegen Estland auf dem Programm, am Mittwoch beginnen dann die Vorrundenspiele, da spielen wir gleich gegen die starke ukrainische Mannschaft.

Unterstützt dich deine Familie?
Meine Eltern und mein kleiner Bruder stehen voll hinter mir und helfen mir, wo sie nur können. Sie sind normalerweise bei jedem Spiel dabei und waren sogar beim Bundesjugendbewerb in Feldkirch mit von der Partie. Estland ist aber dann doch etwas zu weit entfernt und kam auch zu kurzfristig. Mein Vater ist auch im X-Volley-Vereinsvorstand tätig, um mir und meinen Mitspielerinnen unseren Sport zu ermöglichen. Er spielt selbst in der Hobbygruppe unseres Vereins, und im Sommer spiele ich mit ihm Beachturniere.

Wie geht es dir vor deiner ersten EM-Teilnahme, vor deiner ersten internationalen Großveranstaltung?
Ich bin natürlich total nervös und hoffe, dass ich auch zum Einsatz kommen werde. Ich möchte allen beweisen, dass ich zu Recht mit meinen fünfzehn Jahren schon im 88er-Kader bin. Zumindest ein paar Punkte zu spielen, wäre mein größter Wunsch!

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